Typ2-Diabetes betrifft immer jüngere Menschen
Typ2-Diabetiker sind Bewegungsmuffel
Hoher Salzverzehr erhöht Magenkrebs- und Osteoporoserisiko
Wer sich vollwertig ernährt, darf auf Fleisch verzichten
Diabetiker: Fettkontrolle wichtiger als Zuckerzufuhr
Was macht dick - Zucker oder Fett?
Kalorien aus kompl. Kohlenhydraten sättigen mehr als solche aus Fett
Moderate Bewegung senkt Herz-Kreislauf-Risiko
Metformin bei Diabetes günstig, Betablocker eher ungünstig
Zwischenmahlzeiten machen dick
Den gesunden Dicken gibt es nicht

Typ2-Diabetes betrifft immer jüngere Menschen

Wie jüngst während eines internationalen Diabetes-Symposiums in Lissabon zu erfahren war, erkranken immer jüngere Menschen am Typ 2-Diabetes. Wie Prof. M. Hanefeld ausführte, sei ein Zusammenhang mit jahrelanger falscher Ernährung offensichtlich. Selbst die Vorstufe des Diabetes, die sogenannte gestörte Glucosetoleranz, veranlasse die Betroffenen kaum, ihren falschen Lebensstil zu ändern.
Aus diesem Grunde gebe es immer mehr Betroffene, die gemessen an den Verläufen der vergangenen Jahrzehnte, in jüngeren Lebensjahren am manifesten Diabetes erkranken. In seiner über 11 Jahre laufenden "Diabetes Intervention Study" wies Prof. Hanefeld nach, daß zu hohe Blutzuckerwerte nach den Mahlzeiten, sowie ein erhöhter Fettspiegel im Blut, mit einer erhöhten Sterblichkeit der Betroffenen korrelieren. In einer anderen Studie wurden deutlich verdickte Blutgefäßwände bereits bei Patienten mit gestörter Glucose-toleranz festgestellt, und zwar auch bei solchen mit noch normalem Nüchternblutzucker.
Alle Patienten mit gestörter Glucosetoleranz und Diabetes bräuchten laut Prof. Hanefeld eine durchgreifende Ernährungsumstellung und mehr körperliche Bewegung. Leider gelänge dies nur wenigen. Für die meisten sei es einfacher, so weiter zu machen wie bisher und allenfalls mit Tabletten oder Insulin den Versuch zu machen, die Diabetes einigermaßen in den Griff zu bekommen. (05/02)

 

Typ 2-Diabetiker sind Bewegungsmuffel

Nach einer Studie der Uniklinik Münster messen 5 von 6 Diabetikern körperlicher Bewegung sehr wenig bis keine Bedeutung zu, obwohl ein Großteil dieser Patienten allein durch mäßiges Bewegungstraining sein Problem in den Griff bekommen könnte. Nur 7% der neu diagnostizierten Diabetiker begannen mit einem Bewegungsprogramm, 80 % machten weiter wie bisher und ganze 9,5 % ließen im Studienverlauf sogar ihre gering-fügige körperlichen Betätigung (Spazierengehen) völlig bleiben. Die Erklärung fast aller Erkrankten lautete schlicht, an Bewegung keinen Spaß oder keine Zeit dafür zu haben.
Ärztlicher Ratschlag: nicht nur Diabetiker profitieren von körperlicher Bewegung. Sicher ist aller Anfang schwer, vor allem, wenn man ein erhebliches Übergewicht mit sich herum-trägt. Nach einer kurzen Übergangszeit hat man sich an regelmäßige Bewegung gewöhnt, ist fitter und leichter geworden, der Spaß an Bewegung kommt dann fast von allein. Der erste Schritt ist entscheidend! (01/03)


Hoher Salzverzehr erhöht Magenkrebs- und Osteoporoserisiko

Das britische Zentrum für Krebsforschung hat aufgrund einer japanischen Studie vor zu hohem Salzverzehr gewarnt. Menschen mit über 12 g Salzverzehr pro Tag wiesen eine Verdoppelung des Magenkrebsrisikos auf. Andere Untersuchungen ergaben, daß ein u.a. hoher Salzverzehr auch für die Ausbildung von Osteoporose verantwortlich ist.
Salz ist in fast allen Lebensmitteln vorhanden, vor allem aber in gepökelten Waren wie Schinken, Kassler und Wurst. Der mittlere Salzverzehr liegt in Deutschland bei 8 g pro Tag. Bei Bluthochdruck wird eine Halbierung der täglichen Salzzufuhr empfohlen, was allerdings nur bei salzsensitiven Menschen zum gewünschten Erfolg führt. Als einfach zu befolgende Methode hat es sich im Alltag bewährt, bereits gewürzte Speisen nicht mehr nachzusalzen. Dadurch wird der eigene Geschmack wieder sensibilisiert und normalisiert, sowie der Salzverbrauch gesenkt. (10/06)


Erwachsene mit sonst vollwertiger Ernährung dürfen auf Fleisch verzichten

Erwachsene Vegetarier mit ovo-lacto-vegetabiler Kost können eine ausreichende (aber: nicht gute!) Versorgung mit fast allen wichtigen Vital- Mineral- und Nährstoffen gewährleisten. Bei einer veganen Ernährung kommt es dagegen zwangsläufig zu einer Unterversorgung mit Vitamin B12, Eisen und einigen essentiellen Aminosäuren. Wenn die fehlenden Substanzen der Nahrung zugefügt und ausreichend Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte verzehrt werden, kann ein erwachsener Veganer nach heutigem Kennt-nisstand ohne größere Gesundheitsprobleme existieren.
Eindringlich wird von Experten jedoch davor gewarnt, Säuglinge und Kinder vegan zu ernähren. Bei ihnen droht eine gefährliche Unterversorgung mit Vitaminen und essentiellen Aminosäuren wie Lysin, Threonin und Methionin: die Mangelkrankheiten Rachitis, Minderwuchs, Gedeihstörungen, neurol.Störungen und Osteoporose drohen.
Vegetarier haben zwar weniger Übergewicht, Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt als die Normalbevölkerung, aber keine längere Lebenserwartung. Menschen mit normaler Mischkost zeigen je nach Lebensraum und Ernährungsgewohnheiten eine breite Streuung bzgl.Erkrankungsrisiko und Lebensdauer: Franzosen, Italiener, Spanier und Griechen haben ähnliche, teilweise sogar bessere Voraussetzungen als Vegetarier, von Zivilisationserkrankungen verschont zu bleiben. (03/05)


Diabetiker: Fettkontrolle ist wichtiger als Zuckerkontrolle

Seit Mitte der 90er Jahre geriet das Dogma, Diabetiker hätten vor allem auf eine geringe Zuckeraufnahme zu achten, zunehmend ins Schwanken. Experten sahen sich durch wissenschaftliche Untersuchungen darin bestätigt, daß der fast immer gleichzeitig mit einem Diabetes zu beobachtenden Fettstoffwechselstörung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. Manche Diabetesexperten gingen sogar so weit, den Diabetes primär als Fettstoffwechselerkrankung anzusehen. Hatten sich bis dato Diabetiker strikt an die Empfehlungen ihres Arztes gehalten und rigoros ihre Kohlenhydratzufuhr begrenzt, nahmen sie im Verhältnis dazu mehr Eiweiß und Fett zu sich und verschlechterten auf diese Weise ihren Stoffwechsel erheblich. (Analog: low carb-Welle in den USA).
Das Ausmaß des Blutzuckeranstiegs nach der Nahrungsaufnahme (glykämischer Index) hängt nicht nur vom Nahrungsmittel selbst, sondern auch von dessen Zusammensetzung, der Art seiner Verarbeitung, der Kombination mit anderen Lebensmitteln, sowie der aktuellen Stoffwechselsituation ab. Diabetiker sollten auf eine Vollwerternährung mit hohem Gemüse- und Obstanteil allergrößten Wert legen. Die in naturbelassenen Lebensmitteln enthaltenen Kohlenhydrate werden zusammen mit den natürlichen Ballaststoffen langsamer im Darm aufgenommen und verstoffwechselt. Wird eine Mahlzeit selbst zubereitet, kann der Fettgehalt kontrolliert und mit wertvollen Ölen qualitativ verbessert werden.
Daß der Fettgehalt in fertig zubereiteten Nahrungsmitteln oft viel zu hoch ist, kann man an vielen Diabetikerprodukten sehen, die sich lediglich durch Austausch von Haushaltszucker (Saccharose) gegen Fruktose, Sorbit, Xylit oder Isomalt auszeichnen. Der Fettgehalt dieser "Diätprodukte" ist oftmals höher als in regulären Produkten, Ballaststoffe sind dagegen kaum enthalten. Dafür werden oftmals preiswerte Fette und Öle verwendet, die aufgrund ihrer Struktur von einem stoffwechselkranken Diabetiker gemieden werden sollten, weil sie u.a. zu einer qualitativen Verschlechterung der Blutfette führen. Die verwendeten Zuckeraustauschstoffe werden im Darm kaum resorbiert und führen zu Bauchdruck, Blähungen und Durchfall, außerdem können sie den Insulinstoffwechsel
(über bedingte Reflexe) ungünstig beeinflussen.
Tip: Diabetiker sollten vom Arzt nicht nur den Blutzucker, sondern auch die Fett- und Cholesterinwerte bestimmen lassen. Darüber hinaus geben Lp(a), Homocystein, CRP, Fibrinogen u.a. ergänzend Auskunft über ein genetisches bzw. individuell erhöhtes Herz-Kreislaufrisiko. Diabetiker haben aufgrund ihrer Stoffwechselsituation einen erhöhten Vitalstoffbedarf, der durch frische Vollwertkost und Supplementierung mit Nahrungs-ergänzungsmitteln gedeckt werden kann. (01/05)


Was macht dick - Zucker oder Fett?

Der Appetit auf Süßes wird dem Menschen bereits in die Wiege gelegt. Schon bei neugeborenen Säuglingen konnte eine positive Reaktion auf Süßes beobachtet werden, während Salziges oder Saures abgelehnt wurden. Im Laufe des Lebens erfährt der Mensch, daß der Genuß von Süßem mit einem Lustgewinn verbunden ist. Wissenschaftler stellten fest, daß Süßes und Schokoladenbestandteile zu einer vermehrten Serotoninausschüttung ("Glückshormon") im Gehirn führten. Kommt es im Leben zu einer Imbalance zwischen zu wenig und zu viel, kann sich durchaus eine Süß-Abhängigkeit mit ständiger Suche nach Lust und Glück entwickeln. Durch einen zu hohen Süßverzehr (mehr als es die natürliche Süßpräferenz vorgibt), entwickelten sich Schuldgefühle und Mißbehagen, so der Göttinger Ernährungspsychologe Prof. Pudel. 
Prof. Pudel befindet sich mit dieser psychologisch begründeten Folgerung durchaus im Einklang mit Ernährungsmedizinern. Kohlenhydrate - also auch Zucker - stellen für sich allein kein besonders großes Risiko zur Ausbildung einer Fettsucht dar. Erst die Kombination von Zucker mit gesättigtem Fett und körperlicher Inaktivität führt zur Fettstoffwechselstörung und Fettsucht - in Abhängigkeit von der zugeführten Menge.
Letztlich führen durch zu hohen Zuckerkonsum bedingte häufige Zwischenmahlzeiten dazu, daß eine Fettverbrennung gar nicht erst in Gang kommt: der Insulinspiegel bleibt hoch, Fett aus den Körperdepots wird nicht mehr abgebaut. Im Tagesverlauf sollten auch Typ-2 Diabetiker nur drei Mahlzeiten im Abstand von 4 bis 6 Stunden zu sich nehmen, auf Zwischenmahlzeiten ist zu verzichten, die letzte Mahlzeit sollte vor 19 Uhr eingenommen werden. Frischgemüse, Obst, magere Eiweiß- und Milchprodukte, mageres Fleisch oder Fisch können zu allen Hauptmahlzeiten gegessen werden. Nur bei Einhaltung der
3-Mahlzeiten-Regel und ausreichender körperlicher Aktivität kann zugeführtes und vorhandenes Fett optimal abgebaut werden.
Übrigens:
Alkohol kann vom Körper nicht gespeichert werden
. Er muß sofort abgebaut werden und blockiert für die Zeit seiner Verstoffwechselung die Fettverbrennung. (03/03)



Kalorien aus komplexen Kohlenhydraten sättigen mehr als solche aus Fett

Komplexe Kohlenhydrate (KH) werden im Verdauungstrakt zu Einfachzuckern gespalten, dann zu etwa einem Drittel als Glucose in der Blutbahn zum Wirkort (Muskulatur, Organe, Gehirn) gebracht. Zwei Drittel werden im Muskelgewebe und in der Leber als Glykogen (als schnell verfügbare Energie) gespeichert. Erst wenn die Glykogenspeicher voll sind, werden KH unter Energieverlust zu Fett umgebaut und abgelagert. Dieser Mechanismus tritt unter natürlichen Bedingungen beim Menschen kaum auf. Eine an komplexen KH reiche Kost führt sogar eher zum Abbau von Fettreserven, wenn nicht gleichzeitig zu viel Fett zugeführt wird. Der Grund ist einerseits im hohen Sättigungseffekt der KH zu sehen: sie sättigen gemessen am Brennwert doppelt so gut wie Fette. Zudem kommt es bei der Verstoffwechslung von KH zur höheren Wärmeproduktion (nutritive Thermogenese) und damit zu einer Steigerung des täglichen Gesamtenergieverbrauchs um 6 bis 8 %. 
Probleme treten erst dann auf, wenn einfache KH (Zucker) in großen Mengen zugeführt werden, wie das ein ostdeutscher Richter mit süßen Riegeln und literweise Cola und Limonaden tat. Da er sich zudem kaum bewegte, wurde er immer fetter. Er scheiterte jedoch daran, die Genußmittelindustrie für sein eigenes Fehlverhalten zu verklagen. Letztlich kennt jedes Kind den Spruch des Volksmundes: "allzuviel ist ungesund". Jeder ist zunächst einmal für sich und seine Gesundheit selbst verantwortlich. Auch ein klage-freudiger Jurist. (06/02)



Moderate Bewegung senkt Herz-Kreislauf-Risiko

Neueste Studienergebnisse weisen nach, daß regelmäßige moderate Bewegung einen deutlichen Einfluß auf das Herz-Kreislaufrisiko hat. Im einzelnen wiesen fitte und schlanke Personen mit regelmäßiger körperlicher Bewegung das geringste Risiko auf. Übergewichtige Personen mit regelmäßiger Bewegung zeigten ein etwas höheres Risiko als die ideale Gruppe, noch dahinter lag die Gruppe der schlanken Personen ohne Bewegung und ganz hinten fanden sich übergewichtige Bewegungsmuffel.
Weiterhin wies die Studie nach, daß bereits ein wöchentlicher Kalorienverbrauch von 2000 bis 3000 kcal durch Bewegung eine deutliche Risikoabsenkung zur Folge hat. Dies sei durch häufigeres Laufen, Treppensteigen, Radfahren und regelmäßige sportliche Betätigung zu erreichen. Bei Männern trat der Effekt deutlicher zu Tage als bei Frauen.
Positiver Nebeneffekt:
Blutdruck, Blutfette, Cholesterin sanken automatisch ohne weitere Maßnahmen. (02/03)


Metformin bei Diabetes günstig, Betablocker eher ungünstig

Metformin wird als Mittel der ersten Wahl bei Altersdiabetes bzw. Diabetes Typ 2b eingesetzt. Die Substanz senkt den Blutzucker und sorgt außerdem für eine Verbesserung des Fettstoffwechsels: LDL-Cholesterin und Triglyzeride nehmen ab, das Körpergewicht wird etwas reduziert.
Demgegenüber wirken Betablocker - graduell unterschiedlich je nach der Substanz - mit einem gegenteiligen Effekt: Der Fettstoffwechsel wird ungünstig beeinflußt und eine Gewichtsabnahme ist unter Normalbedingungen fast unmöglich. Modernere Wirkstoffe scheinen gegenüber althergebrachten ß-Blockern keine schädliche Nebenwirkung zu zeigen. (01/03)

Zwischenmahlzeiten machen dick

Diese seit Jahren bei Äzten für Ernährungsmedizin und Ernährungswissenschaftlern bekannte Tatsache hat nun auch Eingang in die allgemeine Medienlandschaft gefunden.
Die Stiftung Warentest zitiert in ihrer Nr. 8/2003 das American Journal of Clinical Nutrition: demnach nahmen Personen mit Zwischenmahlzeiten mehr Kalorien zu sich, während Personen ohne Zwischenmahlzeiten abends nicht mehr Hunger hatten als die andere Gruppe. Wenn die Mittagsmahlzeit eiweißbetont war, setzte der Abendhunger etwa 40 Minuten später ein als nach kohlenhydratbetonter Mahlzeit.
Die Forschungsergebnisse von Frau Prof. Dr. Metzner belegen indessen, daß diejenigen, die keine Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen, sogar weniger Hunger haben, was auf eine verminderte Insulinausschüttung über den Tagesverlauf zurückgeführt wird. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden in das Ernährungsschulungsprogramm des BfD integriert, was zu einem größeren Abnehmerfolg als bei anderen Methoden führt. (08/03)

Den gesunden Dicken gibt es nicht

Von Betroffenen sei zwar oft das Gegenteil zu hören, objektiv sei jedoch der gesamte Stoffwechsel bei Übergewichtigen krankhaft verändert. Der Adipositas-Experte
Prof. Wirth
führte auf einem Internistenkongreß aus, daß das Fettgewebe aktiv viele Substrate wie Enzyme, Zytokine und Hormone produziere, gleichzeitig Substanzen und Arzneistoffe speichere und somit nachhaltig in den Körperstoffwechsel eingreife.
Bei einem bis 100 kg schweren und durchschnittlich großen Menschen sei die Fettmasse gleich nach der Muskulatur die größte Körpermasse, bei einem ab 120 kg schweren Menschen sei sie sogar das größte stoffwechselaktive "Organ". Folgen seien Krankheiten wie Herzkrankheit, Bluthochdruck, krankhafte Herzvergrößerung, Diabetes, Gallensteine, Fettstoffwechselstörung, Schlafapnoe, Gelenkerkrankungen und Säurereflux der Speiseröhre.
Die Liste der krankhaften Adipositasfolgen sei unendlich lang
. (02/04)