Was
ist notwendig zur Erhaltung der Beinfunktion bei Älteren?
Muskelmasse, Muskelkraft
und Fitness spielen die Hauptrolle zur Erlangung bzw.
Bewahrung der Beinfunktion bei älteren Erwachsenen,
so eine aktuelle Studie (Misic, Rosengren, Woods,
Evans, Gerontology. 2007 Apr 18; 53 5: 260-266). Im
Einzelnen führten die Forscher aus, daß
in erster Linie ein regelmäßiges Krafttraining
und erst in zweiter Linie die Ausdauerfitness und
die Körperfettmenge entscheidende Parameter für
eine ungestörte Bewegungsfunktion speziell der
Beine darstellen. Damit bestätigten sie die Aussagen
des Kardiologen und Sportmediziners Prof. W. Hollmann,
der schon vor 20 Jahren zum gleichen Ergebnis gelangte.
Krafttraining muß nicht unbedingt an
furchteinflößenden Geräten in Fitness-Studios
betrieben werden, sondern läßt sich mit
gezielten Methoden ohne Geräte zu Hause
tagtäglich durchführen. (5/07)
Sport
- häufige Fehler
Sowohl im Leistungs-
als auch im Breiten- oder Amateursport werden typische
Trainings-fehler gemacht. Am Anfang steht oft der
größte Fehler, nämlich das Aufwärmtraining
ausfallen zu lassen. Zweitens wird zu stark, zu lange
und mit falschem Material trainiert. Schließlich
entfällt das Abwärmtraining mit den wichtigen
Dehnübungen. Ein weiterer oft beobachteter Fehler
ist es, nicht genügend Flüssigkeit vor,
während und nach dem Training zu sich zu nehmen.
(05/02)
Laufsport
Joggen ist vom Grundsatz
her eine gesunde Sportart, wenn auch aufgrund der
höheren Gelenkbelastung nicht ganz so unbedenklich
wie das Walken. Immer wieder kommt es bei Joggern
zu Beschwerden, die vielsagend als "runners
knee" bezeichnet werden. Fälschlich
wird oft eine Außenmeniskusschädigung diagnostiziert.
Der Hauptschmerz tritt oberhalb des Gelenkspalts am
Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens auf. Die
wahre Ursache liegt jedoch, so Dr. Steinacker vom
Krankenhaus für Sportverletzte in Lüdenscheid,
bei einem sogenannten Tractus-Scheuersyndrom, bei
dem der Tractus über den Knochen scheuert und
dabei den zugehörigen Schleimbeutel reizt. Wenn
der Tractus iliotibialis verkürzt oder der Femurkondylus
stark ausgeprägt ist, kann es gehäuft zu
derartigen Beschwerden kommen. Beim Oberbegriff "joggers
hip" handelt es sich meist um Insertionstendinosen
im Beckenbereich, eine Bursitis trochanterica oder
um ein Hüftschnappen. Alternativ muß auch
an Streßfrakturen (meist im Fußbereich)
gedacht werden. Der betroffene Sportler sollte sich
deutlich geringer belasten, kürzere Strecken
laufen, ein Ausgleichstraining, Dehn- und Kräftigungsübungen
durchführen. Manchmal müssen Schuheinlagen
angepaßt werden. (03/02)
Immobile
Kinder fallen häufiger hin
Wie die epidemiologische Studie
von Ellsässer und Diepgen aufdeckt, sind deutsche
Sprößlinge zunehmend sturzgefährdet.
Als Ursache wird der allgemein zu beobachtende Bewegungsmangel
angesehen. Fehlende Ausdauer, Muskelschwäche,
verlangsamte Reaktion, nicht entwickeltes Gleichgewicht,
Koordinationsschwäche sind die Folgen. Abhilfe
schafft nur der Grundsatz: weg vom Fernseher - hin
zur Bewegung (08/02)
Trinken
vor dem Sport schützt vor Hitzschlag
Gerade in der warmen Jahreszeit
lassen sich unliebsame Komplikationen bei länger
dauernder sportlicher Aktivität durch ausreichendes
Trinken vor und während der Übung vermeiden.
Wichtig ist auch, bei Kleidung und beispielsweise
Fahrradhelm auf ausreichende Ableitung von Schweiß
und Wärme zu achten. Moderne Textilien (Funktionswäsche)
und Materialien sind herkömmlichen vorzuziehen.
Besonders gefährdet für
Hitzeerschöpfung sind Menschen mit Vorerkrankungen
wie Diabetes, Hochdruck, Herzkrankheit. Intensive
Betätigung bei höheren Temperaturen sollten
diese Gruppen am besten ganz vermeiden und sich mindestens
einmal jährlich bei einem Sportarzt untersuchen
lassen, bei neu aufgetretenen Beschwerden auch vorher.
(05/03)
Golfer
wärmen unzureichend auf
Bei einer Umfrage unter 700 Golfspielern
beklagten mehr als 80% Überlastungsschäden,
Golf-Amateure hatten sich überwiegend Ellenbogen,
Schulter und Rücken verletzt, während Profis
eher Rücken- Schulter- und Handgelenksverletzungen
angaben.
Auffallend war, daß über
80% der Golfer sich - wenn überhaupt - unter
10 Minuten aufgewärmt hatten. Die Forscher von
der Uni Münster fanden heraus, daß sich
diejenigen, die gut aufgewärmt hatten, signifikant
geringer Verletzungen oder Überlastungsschäden
zuzogen. Als weiterer Punkt wurde ausgeführt,
daß die Spieler, die ihre Golftasche auf dem
Rücken trugen, häufiger Probleme hatten.
Deshalb empfehlen die Wissenschaftler allen Golfspielern,
sich vor dem Spiel gut aufzuwärmen und die Taschen
und Schläger auf einem Handkarren zu verstauen.
(02/03).
Sport
und Infekte
Für symptomatische Infektionen
der oberen Luftwege wird nach einer Studie der Universität
Jena ein J-förmiger Zusammenhang postuliert.
Demnach haben Personen, die einen Gesundheitssport
betreiben, die niedrigste Inzidenz für Atemwegserkrankungen.
Höher liegen hier Nichtsportler, aber auch Sportler
mit hoher und häufiger Belastung, wobei die Intensität
und Dauer von entscheidender Bedeutung ist.
Bei hochbelasteten Sportlern können
Erkrankungen der Atemwege häufiger auftreten
und durchaus mit Komplikationen behaftet sein. Als
Erklärung dient einerseits die sogenannte "Open
Window-Theorie", andererseits haben oxidativer
Streß, Zytokine und Streßhormone direkte
Auswirkungen auf die Regulation des Immunsystems.
(01/04)
Rückenschmerzen
und Sport
Haben Sie sich schon mal gefragt,
weshalb die Menschen früher trotz härterer
körperlicher Arbeit weniger Rückenschmerzen
hatten?
Etwa ab dem 20. Lebensjahr nimmt
die Kraft der menschlichen Rückenmuskulatur bis
zu etwa 30 - 40 % kontinuierlich ab. Der Hauptgrund
ist die fehlende bzw. nicht ausreichende körperliche
Belastung, weniger ins Gewicht fallen falsche Ernährung,
Krankheit und Alterung. Die Folge sind häufige
Rückenbeschwerden, mangelnde Bewältigung
selbst von Alltagsaufgaben im Alter, Osteoporose und
andere Krankheiten.
Die einzige Möglichkeit,
den Muskelverfall zu stoppen ist regelmäßiges
Training der vernachlässigten Muskelgruppen,
z.B. als Krafttraining mit Maschinen im Sportstudio
oder mit dem Theraband zu Hause oder an jedem anderen
gewünschten Ort. Werden als zweiter Baustein
die Gymnastik (zur Beweglichkeitssteigerung und Verbesserung
der Elastizität) und als dritter Baustein ein
Ausdauertraining addiert, kann man mit vollständiger
altersentsprechender Leistungsfähigkeit alt werden
und hat kaum noch Rückenschmerzen. (10/03)
Aufwärmen
auch vor der 2. Halbzeit
Die Muskeltemperatur im Quadrizeps
steigt während eines Fußballspiels von
36,0°C in Ruhe durch das Aufwärmprogramm
auf 39,4°C an und bleibt bei dieser Temperatur
bis zum Ende der 1. Halbzeit. Nach der Halbzeitpause
ist dieTemperatur wieder auf den Ausgangswert abgesunken,
um nach Ende der 2. HZ den Endwert der 1. HZ zu erreichen.
Der Temperaturabfall zu Beginn der 2. HZ ist verbunden
mit einer Abnahme der Sprintleistung um 2,4%. Dabei
bestand eine Korrelation zwischen Temperatur und Sprintleistung.
Gegen Ende der 2. HZ kam es bei allen Spielern zu
einem Nachlassen der Sprintleistung, vermutlich als
Folge eines beginnenden Glykogenmangels. Zur Leistungs-verbesserung
(und zur Verletzungsprophylaxe) empfehlen die Autoren
daher die ersten 7 min der Halbzeitpause zur notwendigen
taktischen Besprechung zu nutzen und danach moderate
Aktivität. Durch dieses Regime ließ sich
die Temperatur zu Beginnn der 2. HZ um 2,1°C erhoehen,
was mit einer verbesserten Sprintleistung einherging.
U.K. (Mohr M et al: Muscle temperature
and sprint performance during soccer matches - beneficial
effects of re-warm-up at half-time. Scand J Med Sci
Sports 14 (2004) 156-162) DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FUER
SPORTMEDIZIN Jahrgang 55, Nr. 7/8 (2004) (10/04)
Nicht
nur Muskeln und Gelenke, auch Sehnen leiden unter
Bewegungsarmut
Wie eine Studie aus dem Jahr 2004
belegt, kam es bei Probanden nach zwanzigtägiger
Bettruhe zu einer deutlichen Abnahme der Festigkeit
ihrer Sehnen, einem Anstieg der Regressionsgerade
von Muskelkraft und Sehnenlänge der Knieextensoren
und einem Anstieg der Hysterese in diesen Sehnen um
93%. Im Fußbereich waren diese Veränderungen
signifikant geringer ausgeprägt. Dies spricht
für eine deutlich geringere Plastizität
der Plantarflexoren, denn auch Trainingswirkungen
sind hier deutlich geringer ausgeprägt als bei
den Sehnen der Knieextensoren.
U.K. (Kubo K et al: Effects of 20 days of bed rest
on the viscoelastic properties of tendon structures
in lower limb muscles. Br J Sports Med 38 (2004) 324-330)
Jahrgang 55, Nr. 7/8 (2004) Deutsche Zeitschrift für
Sportmedizin (11/04)
|